Archivierte News der B-Junioren

    Yannick zeigt, wie’s richtig geht
    Dingelsdorfer Jugendfußballer setzt Fairplay-Gedanken in die Tat um!
     
    Fußballer der B-Jugend sind 15 bis 17 Jahre alt. Ein „gefährliches" Alter, wie jeder zu berichten weiß, denn an der Schwelle zum „Mann-sein" anerkennt man ungern irgendwelche übergeordnete Instanzen, muss sich gegenüber den Gleichaltrigen beweisen. Die Meldung, es habe beim Futsalturnier der B-Junioren in der Radolfzeller Mettnau-Halle „besondere Vorkommnisse" gegeben, löste also erst einmal Unbehagen aus, doch es sollte am Ende ganz anders kommen.
     
    Im Spiel der SG Dingelsdorf gegen den FC Konstanz waren nur noch gut anderthalb Minuten zu spielen, als Yannick Stadelhofer von einer Sekunde zur anderen plötzlich zum Helden dieser kleinen Geschichte werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt führten die höherklassigen Konstanzer im entscheidenden Spiel um die Teilnahme an der Finalrunde 2:1, doch schon ein Unentschieden hätte den Dingelsdorfern gereicht, um sich ebenfalls zu qualifizieren. Spieler Stadelhofer wollte sich mit der Niederlage nicht abfinden, drang in den gegnerischen Strafraum ein und wurde gefoult. Schiri Stefan Teufel, der gemeinsam mit seinem Kollegen Martin Bertsch das Spiel leitete, bemühte sofort zugunsten der SG Dingelsdorf seine Pfeife und zeigte Strafstoß an. Yannick und seine Kameraden standen ganz dicht vor ihrem Ziel.
     
    Teufel: „Martin und ich hatten beide ein Foul gesehen und keiner der Gegner protestierte, so klar war die Entscheidung." Also Ball rein ins Tor, unentschieden, Spiel aus, eine Runde weiter. Dachte man, doch nochmals Stefan Teufel: „Unaufgefordert und unerwartet kam der Spieler Stadelhofer zu mir und sagte, es sei kein Foul gewesen. Er sei lediglich ausgerutscht." Der Spielleiter war völlig perplex und fast schon sprachlos, „denn allzu oft widerfährt einem solch faires Verhalten nicht". Er bedankte sich bei dem jungen Kicker für seine Fairness und nahm seine Entscheidung zurück. Für den Jungen selbst war das normal: „Ich habe mir eigentlich bei der Szene gar keine großen Gedanken gemacht. Ein Strafstoß ist etwas Besonderes. Da musste ich dem Schiedsrichter doch sagen, dass es kein Foul war."
     
    Nachdem Spieler und Zuschauer diese Aktion mitbekommen hatten, gab es von allen Seiten anerkennenden Beifall für Yannick: „Meine Mitspieler haben gar nicht viel gesagt, aber die gegnerischen Spieler sind alles gekommen und haben sich bedankt." Seine Mannschaft verlor dadurch zwar das Spiel 1:2, gewann aber viele Sympathien. Und als Happy-end dieser Geschichte zog die SG Dingelsdorf trotz des Spielverlustes gemeinsam mit den favorisierten Kontrahenten vom SC Pfullendorf und FC Konstanz in die Finalrunde ein.
     
    Der wahre Sieger in diesem Fall aber war der Fußballsport und vor allem die Jugend. Denn solange es solch positive Beispiele gibt, kann ja noch lange nicht alles so schlecht sein. Yannick Stadelhofer zeigte jedenfalls allen, wie’s richtig geht, und eines ist ihm heute schon klar: „Ich würde beim nächsten Mal alles wieder gleich machen."
     
    Karl-Heinz Arnold

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