Vor dem Spiel waren die Rollen klar verteilt: Der FC Radolfzell kam mit 34 von 36 möglichen Punkten als übermächtiger Favorit ans Klausenhorn. Beim Hinspiel in Radolfzell beschränkten wir uns nur aufs Verteidigen, um die Höhe der Niederlage in Grenzen zu halten. Das klappte in Halbzeit Eins sehr gut (1:2-Rückstand), jedoch nahm die Konzentration im zweiten Durchgang rapide ab und es kam zum Endergebnis von 1:8 aus unserer Sicht.

Vergangenen Samstag gingen wir das Spiel etwas anders an. Statt nur hinten drin zu stehen und zu kämpfen, wollten wir auch gegen so einen starken Gegner versuchen mitzuspielen. Und das gelang uns zur Freude aller sogar besser als erwartet. Es entwickelte sich zu einem wirklich guten und offenen Spiel. So hatten wir sogar nach knapp zehn Minuten die Möglichkeit per Elfmeter in Führung zu gehen, verpassten diese Chance aber. Nur kurze Zeit später erzielte dann der FC Radolfzell das 1:0. Ein langer Abschlag, ein von uns unglücklich verlängerter Kopfball und ein gegnerischer Stürmer eiskalt vor unserem Tor. – Schade. Es ging weiter munter hin und her, ohne wirklich zu sehen wer der noch ungeschlagene Tabellenführer und wer der Hinrunden-Siebte war. Klasse! Kurz vor der Pause dann leider noch das 2:0 für die Gäste.

In der zweiten Halbzeit schafften wir es leider nicht mehr unser Tempo durchgehend hochzuhalten, zu anstrengend war das permanente Verschieben Richtung Ball, nach Vorne und nach Hinten. Trotzdem waren wir phasenweise auf Augenhöhe und kamen in Durchgang zwei sogar zu besseren Torchancen als in den ersten 25 Minuten. 4-5 Hochkaräter blieben ungenutzt, der FC Radolfzell dagegen – inzwischen 4:0 vorne – war auch in den letzten 3 Minuten noch cool vor dem Tor und nutzte die letzten beiden Chancen um mit 6:0 zu gewinnen.

Am Ende stand für uns eine klare Niederlage, was an diesem Tag aber zweitrangig für uns war. Das Schöne war, dass wir gegen die mit Abstand beste Mannschaft unserer Liga mehr als nur gute Ansätze zeigen konnten.
 
Philipp Kaschura